Auf Augenhöhe, nährend, inspirirend, zeitgemäss. Die Lebensfreude sprudeln lassen. Rund um den Murtensee, da ich in der Region Murten wohne. Wir treffen uns mal draussen oder drinnen, bestimmen gemeinsam Themen und Aktivitäten. Melde dich wenn du mit deinen Impulsen die Runde bereichern möchtest.  frauenkreismurtensee@gmx.ch

8 Grundprinzipien für den Frauenkreis

Damit ein vertrauensvoller, annehmender Raum entstehen kann, benennen Robin Dean Carnes und Sally Craig in ihrem Buch „Sacred Circles” acht Grundprinzipien, die den Rahmen für einen Frauenkreis schaffen.

 

1. Redekreis

Ein Redekreis, ermöglicht achtsame Kommunikation im Frauenkreis. Die Essenz besteht darin, dass eine Person spricht, während alle anderen zuhören. Dazu kann etwa ein schöner Stock, ein Stein oder eine Feder als „Redesymbol” genutzt werden. Die Frau, die es hält, hat den Raum zu sprechen und bekommt die volle Aufmerksamkeit der Gruppe. Sie wird nicht unterbrochen und kann ihre Gefühle frei aus der Ich-Perspektive teilen. 
„Council Sharing ermöglicht es unserem Spirit, durch uns hindurchzusprechen“, heißt es in Sacred Circles. „Seine simple Struktur gibt genug Ruhe und Fokus, damit Menschen auf sich selbst hören können, ihre Wahrheit sprechen und durch achtsames Zuhören geehrt und unterstützt werden können.“

2. Zuhören und bei sich bleiben

Das Zuhören ist im Frauenkreis ein aktiver Part. Das bedeutet nicht, wir müssten nicken, lächeln oder Lösungsvorschläge machen – eher im Gegenteil. Die Zuhörerinnen schaffen für die Sprecherin einen wertfreien, akzeptierenden Raum, in dem alles Gesagte einfach sein darf. Es ist egal, ob wir als Zuhörerin Gesagtes als richtig oder falsch interpretieren – unsere einzige Aufgabe ist es, aus dem Herzen zuzuhören und das Gesagte als Realität der Sprecherin zu akzeptieren und wach zu bleiben für die Resonanz in uns.

3. Geteilte Führung

Wir üben im Frauenkreis die geteilte Führung. Alle bringen sich ein und übernehmen abwechselnd die Verantwortung. Das kann bedeuten, dass bei jedem Treffen eine andere Frau den Raum eröffnet, ein Thema vorschlägt und den Ablauf bestimmt. Dadurch kommen alle Teilnehmerinnen aus ihrer Komfortzone heraus, können sich wirklich einbringen und den Frauenkreis zu ihrem Raum machen, anstatt ihn nur zu „konsumieren“.

4. Verschwiegenheit


„Der Grad an individuellem Wachstum, das in der Gruppe möglich ist, ist abhängig davon, wie viel Vertrauen entsteht. Vertrauen, entsteht im Frauenkreis unter anderem durch die Gewissheit, dass alles Gesagte ausschließlich im Kreis bleibt. Die Voraussetzung der Verschwiegenheit erleichtert es, über persönliche und sensible Themen zu sprechen.

5. Verantwortung für die eigenen Bedürfnisse übernehmen


Ein Frauenkreis kann uns darin bestärken, für uns selbst einzustehen und uns Dinge in unser Leben zu holen, die wir brauchen. Das kann bedeuten, bei einer Übung nicht teilzunehmen, die mir nicht entspricht. Oder um etwas zu bitten, etwa den Rat oder die Aufmerksamkeit der Gruppe, wenn ich das gerade brauche. Kurz: gut für mich zu sorgen – und darauf zu vertrauen, dass die anderen das Gleiche tun.

6. Selbst-Reflexion


Mich selbst zu beobachten, immer wieder einen Schritt zurückzugehen und eine größere Perspektive einzunehmen, ist eine Achtsamkeitspraxis, die Geduld und Offenheit erfordert. Diese Achtsamkeit ist auch für Gruppenprozesse nötig: Immer wieder zu reflektieren, wo der Kreis gemeinsam steht, die Intentionen zu prüfen und das Wachstum der Frauen ins Zentrum zu stellen, formt und festigt einen gesunden Frauenkreis.

7. Fokus auf Wachstum und Entwicklung


Es ist nährend, mit inspirierenden Frauen zusammenzukommen, sich gegenseitig zuzuhören und schöne Dinge zu tun – schlussendlich geht es im Frauenkreis aber um weit mehr: um eine Vertiefung der Verbindung mit uns selbst und allem um uns herum, damit wir unseren individuellen Weg finden und mutig gehen können. Wenn unser Kreis auf dieses höhere Ziel ausgerichtet ist, verliert es auch den Schrecken, wenn es in der Gruppe zu Konflikten kommt.

8. Verbindlichkeit

Ein klares Ja von allen Teilnehmerinnen, sich selbst authentisch zu zeigen, dazubleiben, wenn es schwierig wird und meinen Teil der Verantwortung zu tragen, ist unverzichtbar. 
Wenn wir uns entscheiden, Teil eines Frauenkreises zu werden (vielleicht auch nur für eine gewisse vordefinierte Zeit), gehen wir Beziehungen ein, die durch Verbindlichkeit aufblühen. Immer wieder den Kreis zu wählen, bedeutet mich selbst zu wählen. Denn ein Ja zum Kreis ist ein Ja zu mir selbst.