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8 Grundprinzipien für den Frauenkreis
Damit ein vertrauensvoller, annehmender Raum entstehen kann, benennen Robin Dean Carnes und Sally Craig in ihrem Buch „Sacred Circles” acht Grundprinzipien, die den Rahmen für einen Frauenkreis schaffen.
1. Redekreis
Ein
Redekreis, ermöglicht achtsame Kommunikation im Frauenkreis. Die Essenz besteht
darin, dass eine Person spricht, während alle anderen zuhören. Dazu kann etwa
ein schöner Stock, ein Stein oder eine Feder als „Redesymbol” genutzt werden.
Die Frau, die es hält, hat den Raum zu sprechen und bekommt die volle
Aufmerksamkeit der Gruppe. Sie wird nicht unterbrochen und kann ihre Gefühle
frei aus der Ich-Perspektive teilen.
„Council Sharing ermöglicht es unserem Spirit, durch uns hindurchzusprechen“, heißt es in
Sacred Circles. „Seine simple Struktur gibt genug Ruhe und Fokus, damit
Menschen auf sich selbst hören können, ihre Wahrheit sprechen und durch
achtsames Zuhören geehrt und unterstützt werden können.“
2. Zuhören und bei sich bleiben
Das Zuhören ist im
Frauenkreis ein aktiver Part. Das bedeutet nicht, wir müssten
nicken, lächeln oder Lösungsvorschläge machen – eher im Gegenteil. Die Zuhörerinnen schaffen für die
Sprecherin einen wertfreien, akzeptierenden Raum, in dem alles Gesagte einfach
sein darf. Es ist egal, ob wir als Zuhörerin Gesagtes als richtig oder
falsch interpretieren – unsere einzige Aufgabe ist es, aus dem Herzen zuzuhören und das
Gesagte als Realität der Sprecherin zu akzeptieren und wach zu bleiben für die Resonanz in uns.
3. Geteilte Führung
Wir üben im
Frauenkreis die geteilte Führung. Alle bringen sich ein und übernehmen abwechselnd die
Verantwortung. Das kann bedeuten, dass bei jedem Treffen eine andere Frau den
Raum eröffnet, ein Thema vorschlägt und den Ablauf bestimmt. Dadurch kommen alle
Teilnehmerinnen aus ihrer Komfortzone heraus, können sich wirklich einbringen
und den Frauenkreis zu ihrem Raum machen, anstatt ihn nur zu „konsumieren“.
4. Verschwiegenheit
„Der Grad an individuellem Wachstum, das in der Gruppe möglich ist,
ist abhängig davon, wie viel Vertrauen entsteht. Vertrauen, entsteht im
Frauenkreis unter anderem durch die Gewissheit, dass alles Gesagte ausschließlich im
Kreis bleibt. Die Voraussetzung der Verschwiegenheit erleichtert es, über persönliche
und sensible Themen zu sprechen.
5. Verantwortung für die eigenen Bedürfnisse übernehmen
Ein Frauenkreis kann uns darin bestärken, für uns
selbst einzustehen und uns Dinge in unser Leben zu holen, die wir brauchen. Das
kann bedeuten, bei einer Übung nicht teilzunehmen, die mir nicht entspricht. Oder um etwas zu
bitten, etwa den Rat oder die Aufmerksamkeit der Gruppe, wenn ich das gerade
brauche. Kurz: gut für mich zu sorgen – und darauf zu vertrauen, dass die anderen das Gleiche tun.
6. Selbst-Reflexion
Mich selbst
zu beobachten, immer wieder einen Schritt zurückzugehen und eine größere
Perspektive einzunehmen, ist eine Achtsamkeitspraxis, die Geduld und Offenheit
erfordert. Diese Achtsamkeit ist auch für Gruppenprozesse nötig: Immer wieder
zu reflektieren, wo der Kreis gemeinsam steht, die Intentionen zu prüfen und
das Wachstum der Frauen ins Zentrum zu stellen, formt und festigt einen
gesunden Frauenkreis.
7. Fokus auf Wachstum und Entwicklung
Es ist
nährend, mit inspirierenden Frauen zusammenzukommen, sich gegenseitig zuzuhören
und schöne Dinge zu tun – schlussendlich geht es im Frauenkreis aber um weit
mehr: um eine Vertiefung der Verbindung mit uns selbst und allem um uns herum,
damit wir unseren individuellen Weg finden und mutig gehen können. Wenn unser
Kreis auf dieses höhere Ziel ausgerichtet ist, verliert es auch den Schrecken,
wenn es in der Gruppe zu Konflikten kommt.
8. Verbindlichkeit
Ein klares Ja von allen Teilnehmerinnen, sich selbst authentisch zu zeigen, dazubleiben, wenn es schwierig wird und meinen Teil der Verantwortung zu tragen, ist unverzichtbar. Wenn wir uns entscheiden, Teil eines Frauenkreises zu werden (vielleicht auch nur für eine gewisse vordefinierte Zeit), gehen wir Beziehungen ein, die durch Verbindlichkeit aufblühen. Immer wieder den Kreis zu wählen, bedeutet mich selbst zu wählen. Denn ein Ja zum Kreis ist ein Ja zu mir selbst.